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Ihr 34. Höhentrainingslager absolvierten die Jedermänner des TSV Steinhilben vom 14.–17. September 2023 wie im letzten Jahr in Kals am Großglockner im Nationalpark Hohe Tauern in Osttirol. Neben einer Eingewöhnungstour standen 2 Tagestouren auf die Blauspitze 2.575m und auf das Bose Weibele 3.119m auf dem Programm.

 

        

                   Alle Teilnehmer vor dem SCOL-Sporthotel                                                                      Gipfel Blauspitze                                                          Gipfel Böses Weibele

 

 

Nach der Anreise am Donnerstag über München und Kitzbühel und Bezug des Basislagers im SCOL-Sporthotel in Kals-Großdorf, machte sich die 11-köpfige Wandergruppe bei angenehmem Wanderwetter umgehend auf zu ihrer Eingewöhnungstour ins Dorfertal. Die Wanderung führte durch Zirbenwald, vorbei an den 250 bis 300 Jahre alten Stockmühlen und dem Wanderhotel Taurerwirt, in die wildromantische Dabaklamm. Am Ende dieser teilweise tiefen , vom Dorferbach gegrabene  Schlucht, tut sich ein breites Alpental auf und nach kurzer Zeit erreichten die Steinhilber ihr Tagesziel, die Bergeralm auf 1.637m. Nach einer Rast bei Kaffee und Apfelstrudel und mit Sicht auf den Gletscher der Glocknerwand, machten sie sich auf dem selben Weg wieder an den Abstieg.

Ziel der Jedermänner am Freitag war die Blauspitze, ein markanter 2.575m hohen Felszahn in der Granatspitzgruppe, dessen Name von seinem blauschimmernden Gestein herrührt. Nach der Auffahrt mit der Gondelbahn von Kals aus, begann die Wanderung an der Bergstation  Adler-Lounge. Der Steig führte die Jedermänner nach Norden abwärts zum Kals-Matreier-Törl-Haus (2.204 Meter) und von dort über den Kamm zur Kalser Höhe (2.434m). Ab hier begann der Steig über brüchiges Terrain mit mehreren Seilsicherungen hinauf zum Weißen Knopf (2.578 Meter). Das letzte Stück, auf dem  Schwindelfreiheit und Trittsicherheit gefordert war, führte relativ ausgesetzt am Gipfelgrat entlang zur Blauspitze (2.574 Meter). Wenn auch die Aussicht immer wieder durch Wolken verhüllt wurde, genossen die Gipfelstürmer den großartigen Rundblick über das Kalser Tal, das Großglocknermassiv, die Granatspitz- und Hochschobergruppe. Den Abstieg nach Kals bewältigten die Steinhilber über den Unteren Panoramaweg mit ausgiebiger  Rast im Bergrestaurant Glocknerblick auf 1.980m.

Am Samstagmorgen gings per Bus zum Glocknerwinkel im Ködnitztal, wo die Bergsteiger bei wolkenlosem Himmel eine überwältigende Sicht auf den Großglockner, den mit 3.798m höchsten Berg Österreichs genießen durften. Ab hier begann der Aufstieg zum angestrebten Tagesziel, dem Bösen Weibele auf 3.119m. Die Route führte erst auf schönen Almwegen, dann etwas steiler zum Peischlach Törl (2.430 m). Danach stiegen die Jedermänner bei einem Mix aus Sonne und Wolken über einen deutlich ausgeprägten Rücken über abgestuftes Gelände und kurz über einen verblockten Grat aufwärts. Der Gipfelsturm erfolgte dann über einen mit Felsbrocken übersäten Westhang auf den Verbindungsgrat, auf dem wieder Schwindelfreiheit und Trittsicherheit gefordert war,  schließlich zum Gipfel des Bösen Weibele. Eine grandiose Rundumsicht war der Lohn für die Aufstiegsmühen, auch wenn sich der Großglockner jetzt in Wolken versteckte.

Den Rückweg bewältigten die Steinhilber abwärts in den Kesselkeessattel mit dem „Gernot Rohr Biwak“ (2.912 m), vorbei am Kesselkeessee und den Grindenkarköpfen. Ab dem Peischlach Törl folgten sie dann dem Aufstiegsweg vom Vormittag hinunter zum Lucknerhaus. Nach 8 Stunden Gehzeit, 17km Wegstrecke und 1.300 Höhenmetern im Auf- und Abstieg waren sie froh, gerade noch den letzten Bus nach Kals erwischt zu haben.

Die Gruppe der „Gemütlichen“  wanderten am Samstag zur Felsenkapelle  Danach gings zurück nach Großdorf zum Schafalmabtrieb beim Temblerhof.

An den Abenden saßen die Jedermänner gemütlich in ihrem Hotel bei einem Bier oder Glaserl Wein beisammen und erfreuten die übrigen Hotelgäste mit ihren Gesangeskünsten.

Die drei Bergtage in der fantastischen Bergwelt um den Großglockner gingen wieder viel zu schnell vorüber und so machten sich die Steinhilber am Sonntag wieder an die Rückfahrt auf die Alb.

 

Rainer W. Gutbrod